Der junge Countertenor Etienne Walch ist im thüringischen Kaltennordheim aufgewachsen und erhielt seine musikalische Grundausbildung in den Musikspezialklassen des Rutheneums in Gera. Bereits in seiner Schulzeit gewann er zahlreiche Wettbewerbe, darunter den ersten Preis des Bundeswettbewerbs Jugend musiziert in der Kategorie Gesang Solo. Vom Freistaat Thüringen erhielt er ein Stipendium für musikalisch hochbegabte Kinder und Jugendliche.
Etienne studierte Gesang/Musiktheater und Operngesang an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig bei Prof. Christina Wartenberg. Sein Meisterklassenstudium absolvierte er bis 2023 bei Prof. Ilse-Christine Otto ebenda.
Seit der Spielzeit 2023/2024 ist Etienne festes Ensemblemitglied der Oper Chemnitz, an der er als „Fee Nulle“ in Martinůs „Die Drei Wünsche“, als „Sybille“ in Künnekes „Tenor der Herzogin“, als „Öffentliche Meinung“ in Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“, sowie als „Paggio“ in Verdis“Rigoletto“ zu hören sein wird.
Zuvor war er in der Spielzeit 2019/2020 bis Januar 2022 Ensemblemitglied im Opernstudio NRW und sang dort unter anderem an der Oper Dortmund (Sehnsucht ‒ ein barockes Pasticcio), dem Musiktheater im Revier Gelsenkirchen (Tolomeo in Händels Giulio Cesare; Terzo Pastore in Monteverdis L ́Orfeo, Vater in Jauchzet, frohlocket, sowie den Mond in Ponsioens „Perô oder die Geheimnisse der Nacht) und der Oper Wuppertal (Tolomeo in Giulio Cesare in Egitto).
In der Spielzeit 22/23 gab Etienne sein Debut am Aalto Theater Essen als Bill Henson in Gordon Kampes Uraufführung „Dogville“ (FAUST Theaterpreis für die beste Regie) und war in Xavier Sabatas Regiedebut als „Argante“ in Händels „Rinaldo“ bei den Händel Festspielen Halle zu erleben. Darüber hinaus standen zahlreiche Konzerte und eine CD- Aufnahme mit Kantaten von Telemann auf der Agenda.
Frühere solistische Engagements führten ihn unter anderem an das Theater Altenburg Gera, das Theater Nordhausen, das Oldenburgische Staatstheater und das anhaltische Theater Dessau.
Neben seiner regen Konzerttätigkeit, unter anderem bei den Thüringer Bachwochen, dem Leipziger Bachfest und bei dem Münchener Festival „Stars and Rising Stars“ mit Simone Kermes, ist Etienne vor allem in Opern zu erleben. 2014 gab er sein Operndebut als „Artaxerxes“ in dem wiedergefundenen Stück „The honour of Arbaces“ von Lady Mary
Stuart. Darüber hinaus war er als „Conferencier“ (Neufassung von G.Puccinis „La Boheme“), „Pferdeknecht“ und „Die Dombrowska“ in den Hans Werner Henze Opern „Ein Landarzt“ und „Das Ende einer Welt“ zu hören. 2017 interpretierte der junge Countertenor unter anderem die Rolle des „Melanchton“ in der Uraufführung der Oper „Alesius“, sowie den „Cupido“ in Johann Sebastianis „Pastorello musicale ‒ Verliebtes Schäferspiel“.
Impulse für seine Arbeit erhielt er unter anderem durch Regisseure wie Andreas Rosar, Rahel Thiel, Matthias Oldag, Immo Karaman und Michael Schulz, sowie Dietrich Hilsdorf durch die Arbeit als Cover für Xavier Sabata in der Produktion „Il primo omicidio“ am Aalto Theater Essen. Ebenso konnte er in der Zusammenarbeit mit den Jungregisseuren Toni Burghard Friedrich und Maurice Lenhard wertvolle Erfahrungen sammeln. Weitere künstlerische Anregungen bekam er auf Meisterkursen unter anderem bei der internationalen Händelakadamie Karlsruhe von Deborah York, bei Philippe Jaroussky, Simone Kermes, George Petrou, KS Bo Skovhus, Johannes Martin Kränzle, Felice Venanzoni, Tobias Truniger, Edith Wiens, sowie in Coachings mit Xavier Sabata.
Er arbeitete mit Klangkörpern wie dem Leipziger Barockorchester, Capella Cracoviensis, der Staatskapelle Dresden, sowie den Orchestern der Theater Nordhausen, Dessau, Oldenburg, Wuppertal, Dortmund Gelsenkirchen, sowie Chemnitz und sang dabei solistisch an Orten wie der Dresdener Frauenkirche, der Leipziger Thomaskirche, der Berliner Philharmonie, der Philharmonie Essen, dem Theater Nordhausen, dem Anhaltischen Theater Dessau, der Semperoper Dresden sowie dem Oldenburgischen Staatstheater und den Opernhäusern in Dortmund, Essen, Gelsenkirchen und Wuppertal unter Dirigenten wie Jan Tomasz Adamus, Clemens Flick, Alexis Kossenko, Giuliano Betta, Prof. Matthias Foremny und GMD Markus L. Frank, GMD Tomáš Netopil.
Es gibt keine zukünftigen Events.
Produktion „Jauchzet, frohlocket“ am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen (Regie:Michael Schulz, Leitung: Alexander Eberle)
Besonders hervorgehoben sei auch der Countertenor Etienne Walch, dessen Gestaltung der Altus-Partie Erinnerungen an die Referenzaufnahmen mit den Kollegen Michael Chance oder Andreas Scholl wachruft.“ (fidena.de / Helge Sigurd Kreisköther)
„Bei den Solisten gräbt sich die gestalterische Autorität der langjährigen Ensemblemitglieder Almuth Herbst und Urban Malmberg genauso ein wie der […| Enthusiasmus und Timbre des jungen Countertenors Etienne Walch aus dem Opernstudio NRW. (Die Deutsche Bühne / Andreas Falentin)
„neben der unprätentiös-zuverlässigen Almuth Herbst ragen mit der Sopranistin Mercy Malieloa und dem Countertenor Etienne Walch zwei Mitglieder des Opernstudios Nordrhein-Westfalen heraus.“ (halloherne.de / Pitt Hermann)
Giulio Cesare in Egitto an der Oper Wuppertal
„Die Entdeckung des Abends war der junge Etienne Walch, Mitglied des Opernstudios NRW und einer der beiden Countertenöre des Abends, der den fiesen, macht- und sexbesessenen Tolomeo, Bruder der Cleopatra, in Gesang und Spiel hinreißend verkörperte.“ (Fritz Gerwinn, Deianira, 04.10.2021)
„Auch das insgesamt famose Ensemble kassiert Bravi, allen voran die furiose Ralitsa Ralinova als Cleopatra, gefolgt von Etienne Walchs beweglichem Countertenor als Tolomeo und Iris Marie Sojers flammendem Sesto. Der Rest des Ensembles reiht sich ein in das hohe sängerische Niveau des Abends“ (Regine Müller, Die deutsche Bühne, 04.10.2021)
„Ralitsa Ralinova dominierte in ihrer großen Partie der Cleopatra mit kräftig sicherem Sopran; Etienne Walch wiederum begeisterte als Tolomeo mit lyrisch timbrierter Countertenor-Stimme.“ (Viktor Jarosch, IOCO 12.10.2021)
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